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ISBN 978-3-649-62137-9

www.coppenrath.de

Das image erscheint unter der ISBN 978-3-649-62754-8

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Inhalt

Katerträume

Vom Himmel gefallen

Fleckis Geheimnis

Traurige Augen

Aufruhr im Ponykarussell

Starke Feline

Besuch vom Tierarzt

Verfolgungsjagd mit Kater

Eine alte Freundschaft

Hinter hohen Zäunen

Hilfe kommt angeflogen

Hinter verborgenen Türen

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Katerträume

Paulo lag lang ausgestreckt im Halbschatten, den ihm die Äste und Zweige des riesigen Kastanienbaums spendeten. Die fingerförmigen Blätter wippten im lauen Wind träge auf und ab. Es duftete nach Spätsommer, warm und weich mit einem schwachen Hauch von Herbst.

Das Haus befand sich in Sichtweite. Der raue Stein speicherte die letzten Sonnenstrahlen, saugte sie in sich auf, um sich für die Kälte des nahenden Herbstes und kommenden Winters zu wappnen. Die beiden Linden rahmten den Eingang sicher und zuverlässig ein. Daneben verwelkte gerade das dichte Meer blauer Vergissmeinnicht in den Beeten. Manche waren ausgeblichen, hatten an Leuchtkraft verloren, andere wurden allmählich braun.

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Eigentlich hatte Paulo sich nur einen kurzen Augenblick ausruhen und das Fell von den immer länger werdenden Sonnenstrahlen wärmen lassen wollen. So wie das Haus sich für die kommende Kälte wappnete, so wollte Paulo die bedrohlichen Schatten der letzten Nacht vergessen machen.

Doch dann hatte sich sein Blick in den prächtig blühenden Blumenstauden des Spätsommers verloren. Das satte Dunkelrot, das leuchtende Gelb, das fröhliche Orange, das kühle Kobaltblau boten ihm einen Anblick, der sein Herz weit aufgehen ließ. Zunächst hatte er sich also in Tagträumen verloren. In die kuschelwarme Geborgenheit seiner abschweifenden Gedanken, bevor er schließlich gänzlich eingeschlummert war und sofort zu träumen begonnen hatte. Wie so oft spielte Feline darin die Hauptrolle und das magische Glück, das er jeden Tag aufs Neue empfand, seitdem er ihr begegnet war. Seitdem sie sich gefunden hatten.

Doch unter dieses watteweiche Gefühl voller Wärme und schnurrigem Glücklichsein mischten sich immer wieder kalte Schlieren. Graue, bedrohliche Schatten bekamen immer klarer werdende Konturen. Bis sie sich in seinen Kontrahenten aus längst vergangenen Zeiten verwandelt hatten.

Dass diese Zeiten nicht mehr vergangen waren, das wusste Paulo inzwischen. Härmjäh, und dieses Wissen, das holte ihn selbst in seinen Träumen ein.

Seine Schnurrhaare begannen zu zucken, pfeil- spitze Krallen traten aus den samtigen Pfötchen hervor. Jede Faser seines Katerkörpers spannte sich an, machte sich bereit, war auf alles gefasst, ahnte, dass er da war, noch bevor Paulo die Lider öffnete und er mit all seinen Sinnen schlagartig im Hier und Jetzt angekommen war.

Doch es war nicht sein Widersacher, der ihn abrupt aufschrecken ließ, sodass er in einer einzigen fließenden Bewegung vom warmen Gras hinauf auf den dicksten Ast der Kastanie sprang, wo er sich hinter den großen noch halbwegs grünen Blättern verbarg.

„So eine Sauerei!“, hörte Paulo es lautstark über den Hof schallen. Die Stimme hatte einen ärgerlichen Klang, drohte fast überzuschäumen, zu explodieren und dennoch war da dieser traurige Unterton. Und weil sie so fremd war, mit so vielen Stimmfarben: blasses Gelb, giftiges Grün, hässliches Matschbraun und auch ein wenig verletzliches Porzellanweiß, konnte Paulo nicht gleich ausmachen, zu wem sie gehörte.

Dabei war Paulo immer auf dem Laufenden. Es gab kaum etwas, das seiner aufs Feinste geschulten Aufmerksamkeit entging. Er, Paulo von Panama, vielleicht ein Kater von gewaltigem Ausmaß, vielleicht ein Ozelot von kleiner Statur, auf jeden Fall ein Tier mit deutlich zu viel Gewicht, wusste eigentlich immer, was auf dem Glückskleehof vor sich ging.

Doch diese Stimme … wobei, hm … härmjäh, irgendwie kam sie ihm doch bekannt vor. Unter all dem Ärger, der Wut, dem Grollen und Schimpfen waren eben auch das Blassgelb und Porzellanweiß. Und diese Stimmfarben, die passten nur zu einem auf dem Glückskleehof: Felines Papa!

Es handelte sich um niemand anderen als Doktor Fabian Ahrend, den Paulo insgeheim einen Tierflüsterer nannte und dem so gar nicht bewusst war, wie sehr ihm seine Patienten vertrauten, wie sehr sie sich in seinen Händen sicher, geborgen und verstanden fühlten. Paulo hätte es ihm verraten können, diesem sanften und besonnenen Mann, der selten laut und polternd wurde. Doch es wäre falsch gewesen, weil er dann vielleicht vergaß, auf seinen Instinkt zu hören.

Aber egal, das war ein anderes Thema. Paulo wischte den Gedanken kurzerhand beiseite, um sich wieder mit der Frage zu beschäftigen, warum dieser Feingeist von einem Tierversteher derart herumbrüllte.

Behutsam schob er mit der linken Pfote das Dickicht aus Kastanienblättern auseinander und warf einen Blick hinüber in den Vorhof. Es musste dieser uralte Pferdeanhänger sein, der den Doktor so in Aufruhr versetzte; windschief und klapprig stand er da, wie aus einer anderen Zeit. Doktor Ahrend stampfte wie angestochen um den Holzverschlag auf Rädern herum und fuchtelte dabei wild mit den Armen. Der sonst so ruhige Mann knurrte und grollte wie ein wütender Bär.

Das war das eine, worüber Paulo mehr als verwundert war. Und dann fragte er sich auch, ob sich womöglich noch mehr als nur spätsommerwarme Luft auf dem altersschwachen Anhänger befand …

„Nun reg dich doch nicht so auf, Fabian“, hörte Paulo Felines Mama sagen. „Vielleicht sind die Besitzer in einer schlimmen Notlage gewesen und haben sich keinen anderen Rat gewusst …“ Beschwichtigend legte sie ihm die Hand auf die Schulter. Doch es half alles nichts, Felines Papa war unberuhigbar, wie Paulo zu sagen pflegte.

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„Notlage? Ach so, und das berechtigt jemanden dazu, uns dieses arme Geschöpf einfach so auf den Hof zu stellen?“

Härmjäh, Paulo wurde aus diesem sonderbaren Gerede einfach nicht schlau. Schnurrrr … es war wohl an der Zeit, sich das Ganze mal aus der Nähe anzusehen. Mit einem eleganten Sprung hechtete Paulo zurück ins moosige Gras. Nur um Haaresbreite verfehlte er dabei einen Schmetterling, der es sich auf einer Blüte gemütlich gemacht hatte. „Pardon!“, maunzte er dem empört davonflatternden Insekt hinterher.

Danach schritt er auf leisen Samtpfoten zum Haus hinüber. Er drückte sich eng an die warme Fassade, schlängelte sich geschickt um das hölzerne Rosengatter. Und auch wenn er in eiliger Mission unterwegs war, gönnte er sich den Moment, um den betörenden Duft seiner nun endlich in voller Blüte stehenden Lieblingsrose Melodie zu wittern. Dann erst näherte er sich dem Pferdeanhänger bis auf wenige Pfotenlängen.

„Wollen wir nicht versuchen, es vorsichtig abzuladen?“, schlug Felines Mama gerade vor.

„Das Medikament muss erst wirken“, gab Fabian Ahrend zurück. Seine Stimmfarbe war nun wieder heller, hatte kaum noch giftiges Grün in sich. Und das harsche Braun klang inzwischen beinahe so versöhnlich wie der Geschmack von Felines Lieblingskakao. Paulo hatte schon öfters davon genascht, obwohl Feline das nicht gern sah. Sie behauptete, er hätte zu viel Speck an Hals und Bauch. Was für ein Unsinn!

Nur das langsam abnehmende Violettrot auf den Wangen des Doktors erinnerte jetzt noch daran, dass er kurz zuvor wie außer sich um den Anhänger herumgesprungen war.

„Verstehe, du hast ihm etwas zur Beruhigung verpasst“, sagte Felines Mama, die sich als Tierarzthelferin natürlich auskannte.

Doch ihr Mann schüttelte den Kopf. Sein Mund hatte einen verbitterten Zug. „Es ist ruhig!“ Und plötzlich war es, als wiche auch noch der Rest der Wut aus seinem Körper. Er sackte ein wenig in sich zusammen, so als würde man in einen prallen Luftballon piksen, vielleicht mit der Spitze einer Tannennadel, und dann machte es ziiiisch … „Vitamine, ich habe ihm nur Vitamine gespritzt. Ein bisschen was zum Aufbauen, damit es wenigstens die Kraft hat, sich noch einen Moment auf den Beinen zu halten. Aber ich fürchte, viel mehr kann ich ohnehin nicht tun …“

Felines Mama schüttelte den Kopf. „So was darfst du nicht sagen, Fabian.“ Sie nahm ihn in den Arm, fast wie einen kleinen Jungen, und drückte ihn an sich. „Aufgeben steht dir nicht, mein Schatz!“

Paulo wurde ganz warm in der Brust. Er dachte: Wie schön, dass nicht nur meine Feline außergewöhnlich fein ist, sondern dass auch das Herz ihrer Eltern im selben Takt schlägt. Was bin ich doch für eine ausgesprochene Glückspfote.

„Wir lassen jetzt die Klappe herunter und dann probieren wir es“, beschloss Felines Mama und lächelte ihren Mann zuversichtlich an. „Und wenn wir es zu zweit nicht hinbekommen, rufen wir einen der Nachbarn zur Hilfe. Dann gelingt es bestimmt.“

Endlich nickte der Doktor. Paulo hatte schon befürchtet, nachhelfen zu müssen. Doch da sich die beiden nun an der Anhängerklappe zu schaffen machten, sprang er aufs Dach des Klappergestells und huschte leise durch das seitliche Fenster, das selbst für ein Eichhörnchen eine echte Herausforderung gewesen wäre. Es musste schon sehr lange keine Haselnüsse mehr gefunden haben, um durch den Schlitz zu passen. Aber Paulo gelang es ohne Mühe – natürlich war das so. Vielleicht war es aber auch ganz anders, und er musste gewaltig den Bauch einziehen, um nicht stecken zu bleiben. Aber das spielte nun wahrhaftig keine Rolle, jetzt, wo Paulo es sah, noch bevor die Anhängerklappe auf das bucklige Kopfsteinpflaster aufgeschlagen war: ein Häufchen Elend. Ein trauriges Wesen. Ein gekränktes Geschöpf.

„Du …“, maunzte Paulo.

Schwerfällig hob das Tier den Kopf. Es dauerte so lange, dass es kaum mit anzusehen war – und dann blickte Paulo plötzlich in glanzloses Dunkelbraun. So leer, so blind. Zwei Augen, die eine schmerzliche Geschichte erzählten, ohne ein Wort.

Paulo war nicht leicht zu erschüttern. Schließlich hatte er in den letzten einhundertfünfzig Jahren, oder waren es vielleicht sogar schon zweihundert? – er hatte längst aufgehört zu zählen –, vieles erlebt. In all der Zeit hatte er einiges an Kummer, Leid und Traurigkeit mitbekommen. Herzen waren gebrochen und wieder verheilt. Träume zerplatzt und hatten sich neu gebildet … Nur in so tieftraurige Augen – härmjäh – hatte er noch nie geblickt.

Dieses bunte Pony, das eigentlich von einem Kind ganz besonders lieb gehabt werden sollte, das freudig über eine saftige Koppel galoppieren und dabei übermütig buckeln müsste, war vom Leben schwer enttäuscht worden.

„Was ist mit dir passiert?“, fragte Paulo mit belegter Stimme.

„Siehst du das nicht?“, hauchte das Pony kraftlos.

Paulo verstand und nickte stumm.

Da betrat der Doktor die Anhängerklappe und bewegte sich langsam den Hänger hinauf. Das Pony zuckte zusammen. Kaum sichtbar, mehr innerlich, aber in allergrößter Angst. Seine dürren Beine, ganz krumm und am Ende mit viel zu langen Hufen, seltsam nach oben gebogen, wackelten bedenklich.

„Du musst keine Angst mehr haben“, zischte Paulo ihm eilig zu. „Alles wird gut. Sie sind gut. Vertrau mir … vertrau ihnen …“

Das Pony blieb misstrauisch. „Wie kannst du so sicher sein?“, erwiderte es. Doch Paulo war längst durch die Luke entschwunden. Auf eiligen Pfoten lief er um den Anhänger herum. Felines Mama hatte nun ebenfalls den Anhänger betreten und sich neben das Pony gestellt oder vielmehr gequetscht – es war eng auf dem fahrbaren Verschlag. Sie streckte vorsichtig die Hand nach ihm aus, berührte es mit feinen Fingerspitzen und redete dabei mit gleichmäßiger Stimme auf das Tier ein.

„Du brauchst dich nicht zu fürchten, Kleines. Wir tun dir nichts, wir wollen dir nur helfen. Aber du musst es zulassen … hörst du?“

Doch wenn die Angst ganz tief in einem steckt, schon so lange und aus gutem Grund, dann lässt sie sich nicht so schnell wieder ablegen, wie ein Mantel, der einem zu groß und schwer geworden ist.

Das Pony hatte Angst. Es zitterte ganz schrecklich und gab dabei ein sonderbares Keuchen von sich.

„Verdammt“, fluchte der Doktor leise. „Gleich bricht es uns auf dem Anhänger zusammen. Der Kreislauf macht schlapp. Komm runter, Kathrin, sonst drückt es dich gegen die Wand.“

Felines Mama dachte überhaupt nicht daran. „Nein, ich stütze es ab. Ich lasse es nicht allein hier oben stehen.“

Der Doktor stöhnte besorgt, aber ihm war natürlich klar, dass er seine Frau nicht überreden konnte. Sie war schließlich Felines Mama und genau wie ihre Tochter gab sie nie auf. Niemals!

Doch Paulo ahnte, dass auch ein fester Wille nichts daran ändern konnte, dass das bunte Pony bald schlappmachen würde …

Also huschte er an ihre Seite. Felines Mama nahm ihn nicht wahr. Ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte dem schwachen Tier, das so verängstigt war, dass ihre beruhigende Stimme an ihm vorbeiflatterte wie die Schwalben am Ende des Sommers, wenn es hier kalt und grau wurde.

Und auch Paulos Worte erreichten das Pony nicht mehr. Nicht ein einziges …

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Vom Himmel gefallen

Nun lag bereits der vierte Schulvormittag hinter Feline und sie hatte noch immer nichts zu mosern.

Zwar war die Schule an sich nicht unbedingt der erste Ort, an dem sie ihre Zeit verbringen würde, wenn sie die freie Wahl hätte, doch die Regenbogenschule ging schon in Ordnung. Die Lehrer waren größtenteils nett, die meisten ihrer neuen Mitschüler auch. – Bis auf vielleicht ein Mädchen, das Katinka hieß und das sich die Augen aus dem Kopf stierte, sobald es Tim entdeckte.

Feline kannte sich mit dem Verliebtsein noch nicht so aus. Aber es war so offensichtlich, dass Katinka in Tim verschossen war, dass es Feline ein wenig peinlich berührte.

Dabei war das Unsinn, denn schließlich hätte es Katinka peinlich sein müssen. Nicht, weil sie verliebt war. Dafür konnte sie schließlich nichts. Denn verlieben tat man sich mit dem Herzen, wie Felines Mama sagte. Und das Herz, das konnte man womöglich nicht immer so lenken, wie man es sich vielleicht wünschte, es hatte sozusagen seinen ganz eigenen Kopf.

Was Feline jedoch schrecklich fand, das war Katinkas affiges Getue. Sie veranstaltete ein richtiges Donnerwetter mit Blitz und Hagel, weil Tim fast unentwegt mit Feline zusammen war. Er wich nicht von ihrer Seite und nahm sogar einen großen Umweg in Kauf, nur um mit Feline zusammen zur Schule zu gehen. Und natürlich auch wieder zurück.

Das passte Katinka nicht und darum bedachte sie Feline mit bitterbösen Blicken. So war es auch heute gewesen, als sie den Heimweg antraten und Tim wieder mal an Felines Seite klebte wie Zuckerwatte an den Fingern.

„Ich glaube, Katinka mag mich nicht, weil sie dich so gern mag“, sagte Feline.

Tim zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Dann mag ich halt Katinka nicht, weil sie dich nicht mag.“

Feline musste lachen. Obwohl sie es schon ein bisschen doof fand, dass Katinka immer so böse guckte. Aber vielleicht gab sich das ja mit der Zeit. Manchmal passierte es sogar, dass zwei, die sich erst total nicht mochten, richtig gute Freunde wurden. So war es schließlich bei ihr und Tim auch gewesen.

Doch wenn Feline ganz ehrlich war, dann konnte sie sich das bei Katinka nicht wirklich vorstellen. Dazu waren sie wohl zu verschieden.

An der Ecke gegenüber der kleinen Bäckerei und dem hohen, dichten Maisfeld trennten sich ihre Heimwege. Tim musste nach links, Feline nach rechts.

„Hast du heute Nachmittag schon etwas vor?“, fragte er.

Feline überlegte. „Ich wollte hinten bei den Ställen weiter aufräumen, und dann habe ich Mama versprochen, das Fallobst aufzusammeln. Sie plant nämlich, Apfelkompott einzumachen und vielleicht sogar Saft zu pressen.“

„Ach so …“ Tim sah etwas enttäuscht aus, was Feline wunderte. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er ihr seine Hilfe anbieten würde. Schließlich tat er das fast immer, seitdem Feline und ihre Eltern zu Beginn der Sommerferien hierhergezogen waren und sie sich angefreundet hatten. Tim verbrachte seine Zeit genauso gern im Freien wie sie, am allerallerliebsten im bunt blühenden Garten des Glückskleehofs. Sie hegten und pflegten gemeinsam die Blumenbeete und konnten stundenlang die prächtigen Kletterrosen bewundern.

Tim wollte später Gärtner werden, hatte er Feline verraten. Eventuell auch Landschaftsarchitekt. Er träumte davon, blühende Gärten anzulegen, herrliche Parkanlagen zu gestalten und vielleicht sogar eine eigene Obstplantage zu besitzen.

Bis dahin tobte er sich im riesigen Garten der Ahrends aus und Feline hätte sich keinen besseren Freund wünschen können.

Neulich erst hatten sie ihr Projekt „Kräutergarten“ gestartet. Tim führte haargenau Buch darüber, wie sich die einzelnen Pflanzen entwickelten, nachdem sie von all dem Unkraut der letzten Jahre befreit worden waren.

Und demnächst, das war schon fest abgemacht, wollten sie ein echtes Kräutergartenbuch schreiben und es mit vielen Fotos und Tipps versehen. Aber vorher gab es noch so viel anderes im Garten und auf der Obstwiese zu tun. Und im Schuppen, im Haus und hinten bei den Weiden, die noch keine waren, weil Pfähle und Planken fehlten und außerdem kreuzgefährliches Jakobskreuzkraut darauf wuchs.